Mittwoch, 5. September 2012

Die Reise Teil II oder "Die Unmelodie des Jahres. Der Nokia Klingelton"

So sieht es aus, wenn 8 Leute für ein Jahr nach Russland reisen.

Freising, 03.09.2012, ca.5.30 Uhr
Ein penetranter Weckton erklingt. Nach drei Stunden Schlaf, öffne ich verschlafen meine Augen. Tag der Abreise, aber ich schau auf die Uhr, sehe, dass noch eine Stunde bis zum Frühstück ist und drehe mich um, um kurz weiter zu schlafen.

Freising, 03.09.2012, ca. 6.20 Uhr
Ich konnte mich motivieren aufzustehen.
Schnell die letzten Sachen zusammen packen, dann frühstücken und dann in Ruhe mit Sack und Pack zum Bus. So war die Theorie.
In der Praxis sah das ganze aber etwas anders aus. Aufstehen und schnell Sachen zupacken, lief noch nach Plan, aber als wir zum Speisesaal gingen trafen wir die Empfangsdame, die meinte es gäbe erst ab um 7 Frühstück, als dann noch die Küchenfrau hinzu kam und meinte, sie habe Frühstück erst für halb 8 eingeplant, stimmt im Zeitplan gar nichts mehr.
Schnell bereitete uns die Küchenfrau ein Frühstück, wir aßen ebenso schnell, weil wir mussten zum Bus, welcher halb 8 fuhr.

Gerade so erreichten alle den Bus und auf zum Bahnhof.
Endlich im Zug, der uns nach München bringen sollte, konnte es dann richtig los gehen.
In München war der Busbahnhof dann schnell gefunden und alle stiegen ein.
Um 9.45 Uhr (Ortszeit) fuhren wir los in Richtung Berlin.
Ich hätte es nicht gedacht, aber der Bus war streckenweise an diesem Montag morgen bis auf den letzten Platz besetzt. Ich erfuhr dank meiner Nachbarin, dass Jogi Löw seine Mutter aus dem Altersheim holen möchte und noch viel mehr unwichtige Sachen.
Auch merken wir auf der Fahrt, dass die deutschen alles sehr viel genauer nahmen. So stand für einen kurzen Augenblick mein Federkästchen auf dem Gang, da wurde ich gleich von der Servicekraft darauf hingewiesen, dass das nicht geht, es könnte jemand drüber stolpern, hingegen war es auf der Fahrt nach Riga für die Busfahrer kein Problem, dass unsere Rucksäcke auf dem Gang standen (:


Sören Schnitzel und Ivan Ivanovitc wissen sich zu beschäftigen.
In Berlin hieß es dann umsteigen.
Mich besuchte am Bahnhof ein letztes mal meine Schwester.
Nachdem unser Gepäck im Kofferraum verstaut war, diesesmal wurden die Koffer teilweise gewogen, fuhr der Bus ab in Richtung Riga.
Man merkte einen starken unterschied zum vorhergehenden Bus. So war der Geruch in dem Bus nicht neutral, sondern stark von Alkohol geprägt.
Nachdem die letzten Abschiedstränen versiegt waren, ging es über die Grenze zu Polen.
Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt, aber nach der ersten Raststätte, war ein Platz frei.
Ein Osteuropäer kannte offensichtlich seine Grenzen nicht, was Alkohol betraf und so torkelte er erst durch die Gegend, später brach er zusammen und somit verzögerte sich die Weiterfahrt, da wir auf den Krankenwagen warten mussten.
Der Krankenwagen kam, versorgte den Mann und fuhr ohne ihm wieder davon.
Mitnehmen konnten oder wollten die Busfahrer den Mann aber auch nicht, also warteten wir auf die Polizei.
Irgendwann fuhren wir los und es ging weiter Richtung Riga.
Eigentlich hatte ich vermutet, dass wir bei den nächsten Pausen, einen 2ten Gast zurücklassen würden, denn auch dieser Fahrgast kam sehr schwerfällig die Treppen aus dem Bus raus und wieder rein, aber er hielt die ganze Fahrt durch.
Ansonsten erreichten wir Riga nach einer Nacht ohne besondere Erlebnisse.

Als wir in Riga alle in den richtigen Bus stiegen, waren wir alle in mehrerer Hinsicht glücklich.
Zum einen, alles Gepäck ist mit gekommen, diesesmal auch wieder ohne wiegen.
Zum anderen war das der beste Bus, denn wir auf der Fahrt hatten. Beim Einstieg erhielten wir eine kleine Flasche Wasser gratis (: weiterhin befand sich neben jedem Doppelsitzplatz eine Steckdose, es gab Internet, man hatte Platz für die Beine und die Sitze waren sehr bequem (:
Highlight dieser Fahrt war die Sichtigung eines Elchs, der einfach so über die Felder Lettlands lief.
Um 1.40 (Ortszeit) erreichten wir dann die Grenze.
Alle aussteigen Handgepäck und normales Gepäck schnappen und ab zur Kontrolle. Glücklicherweise bestand die Kontrolle nur darin, dass ein Hund an all unseren Sachen einmal schnupperte und dann alle durch ließ.
Wir hatten insgesamt 4 verschiedene Beamte im Bus, die sich von jedem einmal den Pass oder das Visum zeigen ließen. Von diesen 4 Beamten waren 3 eher schlecht gelaunt und 1 sehr gut gelaunt (:

Nachdem alles in Ordnung war, fuhren wir endlich nach Russland und freuten uns, als wir endlich ca. 5.50 (Ortszeit) in St. Petersburg aussteigen konnten.Nachdem wir uns mit unseren Abholern getroffen hatten ging es mit dem Koffern auf zur nächsten Metro- Station und dann in Richtung der jeweiligen Wohnung.
Völlig fertig kamen meine Mitbewohnerinnen und ich an, weil wir mussten unsere Koffer noch in den 5ten Stock tragen.

Über die Zimmeraufteilung, den Zustand der Wohnung und dem Einräumen des Zimmers berichte ich später, denn mein Zimmer ist noch nicht fertig eingeräumt und dekoriert.

Zum Schluss nocheinmal ein Dankeschön an meine liebe Schwester, die mir mit ihrem Besuch eine große Freude gemacht hat und ich dank ihrem Lunchpaket auch nicht verhungert bin auf der Fahrt.
Zum anderen ein Dank an all die, die mir die letzten Minuten in Deutschland mit lieben Abschiedsworten verschönert haben und auch ein Dankeschön für die tollen Briefe, die ich in jedem Land lesen durfte♥

PS: Kurz zum Namen des Posts: Egal in welchem Bus, es gab immer mindestens eine Person die es nicht geschafft hat ihr Handy lautlos zustellen und ständig eine SMS bekam oder angerufen wurde und jedesmal erklang durch den ganzen Bus, die typische Nokia-Melodie. Und so beschlossen wir, dass es ab heute nicht nur das Unwort des Jahres gibt, sondern auch eine Unmelodie.







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