Montag, 17. September 2012

Das Meer "vor" der Tür


Jacke, Mütze und Schal

Wenn ich aus meinem Fenster schaue,

Sonnenschein! Das Wetter scheint
schnell umzuschwingen
 dann sehe ich nicht das Meer.
In Russland sind die Maßstäbe etwas anders, so wird ein Ort, der 200 km von St. Petersburg entfernt liegt noch als "ganz nah" bezeichnet.
Wenn man nach diesem Maßstab geht, so liegt das Meer direkt vor meiner Tür.

Es gibt aber eine WG mit Freiwilligen, die haben das Meer tatsächlich direkt vor der Tür.
Da wir sowie ans Meer wollten, nutzen wir die Gelegenheit, um uns gleich noch die WG anzuschauen, schließlich will man ja wissen, wie die anderen so wohnen.
So trafen wir uns, mit unserem Besuch vom Samstag Abend wieder und machten uns bepackt mit Saft, Obst und Keksen auf zur Besichtigung und zum Meer.
Soweit ich weiß, ist das die einzige Wohnung mit Geschirrspüler, Mikrowelle und extra Waschbecken im Bad. Das klingt zwar eigentlich ziemlich nett, aber ich finde,
der Wohnung fehlt es an russischem Flair. Alles funktioniert, alle Möbelstücke passen zusammen, die Schranktüren gehen zu...Nein, ich wöllte nicht die Wohnung tauschen wollen. Ich liebe meine Wohnung und meine Mitbewohner.

WG-Bild
Nach einem Tee gingen wir dann endlich ans Meer. Auch wenn wir keinen Strand hatten, sondern nur eine Steinkante, so war es ein wundervoller Nachmittag.
Es wurden Wetten geschlossen, ob irgendetwas von uns ins Wasser fallen würde- und ja, ein blauer Buntstift fiel ins Wasser, aber er konnte wieder geborgen werde.
Fotos über Fotos. Lachanfall über Lachanfall. Kekse über Kekse. Und wir mitten drin.
Erschöpft, aber bestens gelaunt machten wir uns nach einem wirklich traumhaften Tag, bei              traumhaften Wetter auf den Weg nach Hause.


St. Petersburg. Montag morgen. 6.40 Uhr.
Heute musste ich etwas eher aufstehen, denn ich hatte heute "Fahrdienst".
Man mag sich aus dem Wort vielleicht ableiten, dass ich fahren muss, aber dem ist glücklicher Weise nicht so. Das mitfahren in einem Auto reicht mir schon.
Fahrdienst bedeutet, dass man ein Kind zu hause abholt und es im "Sozialtaxi" begleitet, da die Eltern das Kind an dem Tag nicht zum Zentrum bringen können.
Mit einer wagen Vorstellung, wo ich hin muss machte ich mich auf die Suche. Das Haus in dem der Junge, ich nenne ihn Paul, wohnt hat 22 Stockwerke und ist direkt an einem 3 spurigen Kreisverkehr ganz am anderen Ende von St. Petersburg als das Zentrum.
Paul und ich setzten uns pünktlich 8.45 Uhr in das Taxi und los ging es.
Das erste was ich machen wollte, war, Paul anzuschnallen. Doch leicht entsetzt musste ich feststellen, dass der Gurte nicht funktionierte. Meiner ging auch nicht und der Fahrer war ebenfalls nicht angeschnallt.
Den Fahrer schien es nicht zu stören und er sagt irgendetwas zu mir auf russisch. Ich vermute, dass er mir sagen wollte, dass der Gurt nicht mehr funktioniert.
Unangeschnalt ging es dann einmal quer durch St. Petersburg. Von kleinen ruhigen Straßen bis hin zur Autobahn war alles dabei.
Ich saß während der Fahrt hinter dem Fahrer - zum Glück- denn so wurde mir der Blick auf den Tacho verwehrt. Ich habe ein einziges mal geschaut und bei 80 km unangeschnalt durch die Stadt hatte ich leicht bedenken, ob wir gut ankommen würden. Zumal der Fahrer einige gewagt Überholmanöver versuchte und teilweise auch zu ende führte. Nebenbei ertönte die ganze Zeit Musik aus dem Radio, die in mir die Frage aufwarf, ob es Modern Talking auch auf russisch gibt.
Nach über einer Stunde Fahrt kamen wir endlich am Tageszentrum an und es wurde ein entspannter Tag.
Bis zum Mittagessen waren 2 Kinder, 4 Betreuer und eine Physiotherapeutin im Zentrum.
Während ein Kind bei der Physiotherapie war, beschäftigten wir das andere Kind und lernten nebenbei fleißig Vokabeln.
Zum Mittagessen kam ein drittes Kind, aber selbst das war bei 4 Betreuer nicht weiter schlimm.
Nach getaner Arbeit machte ich mich auf den Weg nach Hause in den bislang entspanntesten Feierabend.

PS: Ich suche noch nach einer geeigneten Form euch mehr Bilder von mir und meinen Erlebnissen zeigen zu können. 

1 Kommentar:

  1. www.abload.de zum Beispiel, da kannst du unendlich viel hochladen. Und hier dann etwa die Miniaturbilder posten. Die klicken wir an und habens groß. Und ein Klick auf zurück, dann sind wir wieder bei deinem Blog.
    Schöner Eintrag. Der Taxifahrer hatte bestimmt Unterricht bei meinem Fahrlehrer. Der hat sich auch grundsätzlich nie angeschnallt.

    Tschüss, dein - ich nenne mich mal - Igor. :P

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