Dienstag, 18. Dezember 2012

EIne Chance für das Weihnachtsfest

Ja, der Kalender sagt es eindeutig.
Der 24te Dezember ist nicht mehr weit.
Doch ich glaube für mich fällt dieses Jahr Weihnachten aus.

Am Anfang meines Jahres konnte ich mir nicht vorstellen, dass mir das passieren würde.
Aber jetzt, da es fast soweit ist, sieht es so aus, als ob der 24te ein ganz normaler Tag werden wird.
Ich geh arbeiten, obwohl mir frei nehmen könnte- aber warum?

Das Weihnachten dieses Jahr ausfällt, dass liegt nicht daran, dass ich niemanden habe, mit dem ich es feiern könnte, im Gegenteil.
Wir geben uns große Mühe, dem entgegen zu wirken, aber es fehlt DAS Gefühl.

Inzwischen bin ich auch stolzer Besitzer von Original Erzgebirgischen Räucherkerzen, aber dann hört es auch schon auf.
Ich hatte mir vorgenommen, Weihnachtsschmuck zu basteln, aber wieso?
Auch all die Tannenbäume, die in der Stadt stehen, und es sind nicht grad wenige, erwecken keine Weihnachtsstimmung. Ausnahmslos alle sind nicht echt und einer blinkt schlimmer als der andere.

Um wenigstens ein bisschen Weihnachten zu haben treffen wir uns am Samstag zum Baum basteln.
Aufgrund von Platzmangel gibt es dieses Jahr ein Baum aus Papier und am 23ten kommen Sophie (sie fliegt am Heilig Abend nach Hause) und Fina mich am besuchen.
Richtig, sie kommen mich besuchen. Denn ich bin umgezogen, weil ich immer noch nicht in meinem Zimmer wohnen kann, aber ich ziehe in ungefähr 2-3 Wochen zurück.
Jedenfalls kommen die beiden zu mir und wir backen gemeinsam Kuchen für die Arbeit, weil in meiner neuen Wohnung ist der bessere Ofen und dann ist es vielleicht noch ein wenig besonderer
Fina und ich brechen dann ganz normal zur Arbeit auf und Sophie zum Flughafen.
Nach der Arbeit geht es dann auf zur Kirche und dann feiern Fina und ich zusammen Weihnachten.
So ist zumindest der Plan.

Eigentlich hätte ich gedacht, dass sich die Advents- und Weihnachtszeit sich... anders anfühlen würde, aber Weihnachten fällt dieses Jahr auch aus.
Oder Weihnachten ist für mich erst am 28ten, denn dann kommt mein Geschenk mit dem Zug hier an.
Ihr 2 fehlt mir...

...aber bald bin ich wieder da (:



Donnerstag, 13. Dezember 2012

"Hello from Pavel"


Irgendwo da habe ich geschlafen
Inzwischen ist es fast eine Woche her, dass ich mich in einen Zug gesetzt habe, der mich nach Moskau bringen sollte.

Freitag Abend ging es also los. Nach der Arbeit ging es nochmal schnell nach Hause, um alle Sachen zu holen.
Wie nicht anders zu erwarten war, ich musste nochmal umkehren, weil ich was vergessen hatte.
Wenn wir deutsch reden in der Metro, dann schauen die Leute immer, setzten sich weg, oder beschweren sich, aber an diesem Abend kam ein junger Mann auf uns zu und hat uns auf Englisch angesprochen.
Da wir aber nur 2 Haltestellen fahren mussten, ging das Gespräch über die Standartfragen, wo wir her kommen und was wir hier machen und wie lange nicht wirklich hinaus. Vielleicht lag es aber auch daran, dass wir versucht haben ihm klar zumachen, dass wir ein Jahr in St. Petersburg leben. Er war steif und fest davon überzeugt, dass wir nur 10 Monate hier seinen und das sei ein halbes Jahr. (Einer seiner ersten Sätze zu uns war "Sorry, but I'm not very clean" und zeigte dabei auf sein Bier in der Hand. Vielleicht konnte er deswegen nicht mehr soweit zählen)
Am Ende trug er uns noch auf, Moskau von ihm zu Grüßen, von Pavel- die Reise ging also schonmal lustig los.

Als wir vollständig waren, wir waren eine Gruppe von 13 Leuten, ging es in den Zug.
8 Stunden Fahrt lagen vor uns, doch in einem schönen Bett vergingen diese wie im Zuge.
So was werden meine Kinder auch mal in
ihrem Zimmer haben (:
Während alle ihre akrobatischen Fähigkeiten entdeckten/ entdecken mussten, lagen Sophie schon lange im Bett und haben zugeschaut und mitgelacht, wie alle in ihre Betten gekrochen sind. Denn Sophie und ich hatten das untere Bett des Doppelstockbetts.
In Moskau angekommen machten wir uns gleich auf den Weg, nein nicht zum Stadt anschauen, sondern erstmal ging es in die Schule, wo wir geschlafen haben.

Als alle Sachen abgestellt waren, die Turngeräte ausgetestet waren, gingen wir auch noch nicht los, sondern krochen erst nocheinmal in unsere Schlafsäcke.
Ausgeruht ging es dann endlich in die Stadt.









Geht es hier um die Kirche oder doch um Sören?
"Hello from Pavel"  
Wie wir so über den roten Platz laufen, wurden wir von 2 Studentinnen angesprochen, die uns fragten, ob wir für sie einmal kurz tanzen würden. Sie brauchen das für die Uni. Und so was kommt dann dabei raus.
http://www.youtube.com/watch?v=WD6qP65eX4w

Yehaaa (:
.
Das historische Museum

Traktor Wettrennen

Mal schaun, ob wir am Ende das russische
Posen beherrschen

Da ist der Nikolaus also stecken geblieben.

Wir üben fleißig Posen

Moment! Das soll in Russland sein?

Mein erster Kaffee in Russland (:

So sind wie halt



Posen in DEM Kaufhaus am Roten Platz

Basilius- Kathedrale

Einmal Handstand auf dem Roten Platz


Was wäre ein Ausflug ohne WG Spiegelbild?

Oder ohne Zahnputzbild?

Ich finde die Übung zahlt sich langsam aus
Langsam hab ich das mit dem posen raus





Montag früh 6.45 Uhr trafen wir dann wieder in St. Petersburg ein.
Und wie alle normalen Menschen sind wir dann auch schön brav zur Arbeit gegangen.
Es waren 2 anstrengende, aber wundervolle und lustige Tage.

Kuss,
Bettina

Sonntag, 2. Dezember 2012

Dumm gelaufen, da haben wir wieder mal Pech gehabt...

Von der Wasserfront gibt es zu berichten, dass mein Zimmer tatsächlich tapeziert und der Flur gestrichen wurde.
Ansonsten gibt es nichts neues und ich glaub für unsere Koordinatoren ist das Thema mit der Renovierung jetzt auch vom Tisch, aber ich schlafe immernoch auf dem Fußboden...
Aber das ist halt so (vielleicht) in Russland.

der erste Schneemann aus echtem Schnee
für dieses Jahr

Aber auch sonst wird es nicht langweilig bei uns.
Am Freitag fand der "russische Abend" für alle Freiwilligen statt. Und neben viel russischem Essen ( wo irgendwie alles mit Fisch war (und ich ja keinen Fisch esse)), Spiel und Spaß verging die Zeit auch ganz schnell.
Zum Schluss waren wir noch eine Gruppe von 9 Leuten. Gegen 2 Uhr in der früh wollten wir dann auch nach Hause und haben alles aufgeräumt, abgeschlossen und uns angezogen.
Vorher haben sich alle beklagt, dass sie so lang nach Hause laufen müssen (da zwischen 1 und 5 Uhr die Metros nicht fahren) und Sophie und ich (Fina war leider krank) haben uns über alle lustig gemacht, weil wir nur 20 Minuten nach hause brauchen.
Als wir dann aber auf der Straße standen mussten wir feststellen, dass wir uns zu früh gefreut haben. ("Gerechte Strafe" wird sich jetzt sicherlich der ein oder andere denken. ) Aber wer wären wir denn, wenn wir aus dieser Situation nichts gemacht hätten?

Grund für die zu frühe Freude war ,das gegen allen Wissen aus Reiseführern, sich die Brücken Nachts immernoch öffnen und wir dummerweise auf der falschen Seite der Neva waren.
Sophie und ich mussten das Leid aber nicht alleine tragen.
Wir hatten ja glücklicherweise den Schlüssel und so konnten wir uns dann wieder ins warme zurück ziehen.
Ich bin dann nocheinmal alleine los gezogen, um das alles bildlich festzuhalten und die anderen haben in der Zeit ein gemütliches Bettenlager gebaut.
Und ganz ehrlich. Wenn man in St. Petersburg lebt, dann muss man mindestens einmal erlebt haben, dass man auf der falschen Seite der Brücke ist, wenn sie hoch gehen.
eine andere Brücke und dieses mal von der anderen
-der falschen- Seite

















Ich bin es ja gewöhnt, auf dem Boden schlafen zu müssen

Ja, wir haben jetzt auch endlich Schnee.


Gestern bekamen wir dann noch Besuch von Luise und wir haben gemeinsam Pelmenis gemacht. Und damit meine ich jetzt nicht, dass wir einen Topf mit Wasser aufgesetzt haben, eine Tüte mit fertigen Pelmenis aufgemacht haben und den Inhalt ins Wasser gegeben haben.
Nein, wir haben den sowohl den Teig selber gemacht als auch die Füllung. ( Für alle die es nicht wissen, Pelmenis sind gefüllte Nudeltaschen ( also wie Tortellini))
Wenn die Scheiben beschlagen oder
gefroren sind kann ich nicht wiederstehen.
Glaubt mir, das macht ganz schön Arbeit, aber es schmeckt dafür auch richtig gut (:


Schneeberge wo man hinsieht.
Heute, zum ersten Advent, haben Fina und ich uns wieder in die Kirche aufgemacht.
Nach dem Godi war noch Kirchenkaffe, wozu wir vom Pfarrer eingeladen wurden. Den es interessiert hat, was wir in Russland machen. Und nach einem Tee wurden uns noch der Keller der Kirche gezeigt.
Klingt vielleicht etwas komisch, aber es war schon ziemlich spannend. Weil die Kirche wurde lange Zweckentfremdet und als Schwimmbad genutzt und auf Grund von mangeldem Geld wurde über das alte Schwimmbecken eine neue Decke gebaut. 
Nach dieser kleinen Führung haben Fina und ich den ersten richtigen Winterspaziergang für dieses Jahr gemacht.
Man hätte nicht mich, sondern eher den Passanten, der uns beobachtet hat und sehr lachen musste, fotografieren sollen (:


Frieren Schweine im Winter eigentlich?





Weil ich dich mag (:















Wenn dir dieser Beitrag und die davor gefallen haben und du mich lieb hast, dann sende mir eine (oder auch zwei) Socke(n) zu.
(Spendenquittung und Adresse gibt es auf Anfrage auch) (:
Wen es interessiert, wieso ich Socken brauche, der soll mir einfach eine schicken. Dann wird er es erfahren. Es lohnt sich auf alle fälle!

Während ich diese Worte schreibe läuft Weihnachtmusik und Sophie backt fleißig Plätzchen für ihre Arbeit. Hoffentlich bekommen wir auch welche ab, weil es duftet richtig gut (:

unser Adventkranz

Einen frohen ersten Advent wünsche ich.
Gruß und Kuss,
Bettina

Dienstag, 27. November 2012

Waterproblem- Neues von der Wasserfront

Ich wollte euch mal auf den neusten stand von unserem "Waterproblem" bringen.
Eigentlich gibt es nicht viel neues. Die Wände sind immernoch nass, aber in meinem Zimmer ist jetzt die Tapete abgemacht wurden.
Heute war der hauseigene Handwerker von Perspektivy da.
Und morgen will er gleich nocheinmal kommen, dann aber um mein Zimmer neu zu tapezieren und um den Flur neu zu streichen.



Die Handwerker und Handwerkerinnen unter euch werden sich jetzt vielleicht an den Kopf greifen und laut aufschreien, weil ihnen das ziemlich unklug erscheint. Nunja. wir finden das auch nicht so klever, haben deswegen "viele" Mails geschrieben und versuchen morgen das tapezieren zu verhindern. Mal schaun, ob wie mein Zimmer dann aussieht, wenn ich morgen nach hause komme.

Da ich mich in meinem Zimmer jetzt nicht mehr so wirklich wohl fühle (Geruch, Feuchtigkeit...) schlafe ich jetzt bei Sophie im Zimmer auf einem wundervollen Decken- und Kissenbett.

Danke, Sophie.
Warum das Bild nicht gedreht ist weiß ich nicht.
Ich hab es jedenfalls gedreht.
Aber eine Dauerlösung ist das nicht. Heute haben wir auch erfahren, dass es bevor wir eingezogen sind schonmal einen Wasserschaden gab. (Jetzt wissen wir auch, warum der Küchenfußboden so gewellt ist)

Von meiner Arbeit lässt sich berichten, dass wir heute mit den Kinder in einem Museum waren.
Eigentlich ziemlich schön, wenn auch ziemlich kurz. Wir waren viel länger mit dem Auto zum Museum unterwegs, als wir dort waren, aber schön war es trotzdem.
Im Museum bastelten wir Trommeln und uns wurden ein paar Zaubertricks vorgeführt.
Viele Sachen zum hinsetzten und anfassen. Ein kleines Kindermuseum halt (:
Der Museumsführer war auch niedlich. In einer Sitzgruppe waren Holztiere und wir haben sie alle nachgemacht und vorneweg der Museumsführer.
Auch habe ich seit fast 2 Wochen heute mal blauen Himmel gesehen. Sonst war er immer von einer dicken Wolkendecke verdeckt.
War richtig schön (:

zum Blogtitel: "Waterproblem" heißt der neue russische Superhit. Man nehme das bekannte Lied "Waterloo" von Abba und setzt darauf folgenden Text: "Waterproblem. Do you see the water in the wall?"
Zugegeben, der Text passt jetzt nicht ganz auf die Melodie, aber das ist egal.
Um das Lied perfekt zumachen, müsst ihr euch noch eine müde Sophie vorstellen und eine ebenso müde Bettina mit Ukulele, die dann zusammen in der Küche sitzen und versuchen über das "Waterproblem" zulachen.
Im übriegen, wenn jemand einen besseren Textvorschlag hat, oder das Lied gerne weiter dichten möchte, soll dies tun.
Der schönste Liedtext bekommt dann auch einen Preis (:

Samstag, 24. November 2012

"Interessant, interessant"

Ich weiß gerade nicht, womit ich anfangen soll.
Eigentlich hatte ich mir das schon sehr schön vorgestellt euch von dem Paket, welches endlich den Weg nach Russland gefunden hat und von meinem Zeitgefühl, welches ein wenig verrückt spielt zu berichten.
Doch jetzt weiß ich nicht wirklich, ob ich damit anfangen soll, denn inzwischen ist viel Wasser die Wand herunter gelaufen.

Aber ich fange einfach mal an.

Mit der Uhr daheim

St. Petersburg liegt spürbar weiter nördlich, als Annaberg.
Allerdings merkt man es nicht an den Temperaturen, denn wir haben Temperaturen immernoch "weit" über 0° und es ist auch wärmer, als in Annaberg.
Man merkt es aber an der Sonne und an den Sonnenstunden.
Wenn ich mich früh auf den Weg zur Arbeit mache, dann begebe ich mich gegen 9.00 Uhr unter die Erde und es ist dunkel.
Nein, ich hab kein schwarzes Blatt fotografiert,
sondern den Himmel kurz vor 9 Uhr (:
Ich muss jedes mal auch auf die große Uhr am Eingang schauen, um mich zu vergewissern,dass ich nicht zu früh aufgestanden bin, weil ich fühle mich nicht wie um 9, sondern wie um 6.(Wie es zu dieser zeit in Deutschland ist, da hier ja keine Uhren umgestellt werden)

Wenn ich die Metro gegen halb 10 verlasse, dann sieht man am östlichen Rand die ersten Sonnenstrahlen.
Dann setzte ich mich in den Bus, gehe in das Haus und freue mich immer, wenn schönes Wetter ist und ich spazieren gehen kann.
Wenn ich nach hause gehe, dann fahr ich mit dem Bus, wenn ich an der Metro stadion bin, dann dämmert es schon und wenn ich die Metro wieder verlasse, dann ist es wieder dunkel.
Also die Sonne sehe ich kaum, zumal es die ganze letzten Tage immer diesig war.

Briefe von...

Gestern war es endlich soweit. Ich habe mein Paket bekommen.
Und wie nicht anders zu erwarten, es ist wundervoll.
Ich habe mich über alle Kuscheltiere, alle Bücher, alle Blöcke, Ketten und über alle lieben Worte von euch gefreut. Dankeschön an alle Schreiber, an den Paketpackservicefreund und an alle Postboten.♥


Ihr kennt sicherlich die Geschichte von dem Hasen Felix, der verloren ging und dann durch die Welt reiste und von jeden Ort ein Foto und einen Brief geschickt hat.
Ich bin mal gespannt, von wem und von wo ich überall Briefe bekomme.
Denn auf unerklärliche weise ist ein Teddybär aus dem Paket verschwunden /:
Aber vielleicht kommt dann endlich mal ein Brief bei uns an. Weil bis auf Rechnungen (die auch nicht mehr pünktlich kommen) haben wir noch nicht einen Brief bekommen. Und wir wissen von mindestens 8 Briefen, die unterwegs sind.
Falls also einer von euch von der Muße geküsst werden sollte und mir einen Brief schreiben möchte, und er meine Adresse schon hat, dann schickt sie bitte NICHT mehr an diese Adresse.
Denn ich werde meine Briefe jetzt an eine andere Wohnung schicken lassen, weil dort kommen alle Briefe nach ca. 2 Wochen an.
Die Adresse bekommt ihr natürlich auf Nachfrage gerne von mir (:

Es war einmal ein Wasserhahn der tropfte immerzu

Wasser ist was ziemlich cooles.
Man kann es trinken, man kann darin baden man wird sauber dadurch, aber wenn das Wasser in einer Wand ist, dann finde ich es nicht cool.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es dem Wasser in der Wand gefällt, weil sehen tut es dort nicht wirklich was. (Ist ja schließlich dunkel und eng (: )
Nun ja, ob es ihm gefällt oder nicht. Jetzt sitzt es jedenfalls in unserer Wand fest. Und wenn man die Wand genauer definieren will, dann ist es eine Wand und ein wenig von der Decke meines Zimmers.

Alles fing mit ein paar Flecken an, die mir Mittwoch Abend aufgefallen sind. Da fragte ich mich noch, warum mir die noch nicht aufgefallen sind.
Donnerstag musste ich um 6 aufstehen und wie ich so völlig verschlafen in meinem Zimmer stehe, sehe ich, dass aus den paar Flecken ein großer Fleck geworden ist.
Aber entweder haben Fina und ich inzwischen die russische Mentalität angenommen, oder wir waren einfach nur müde.
Denn obwohl wir den Fleck gesehen haben, wussten das Wasser in der Wand ist, haben wir uns nichts dabei gedacht und sind einfach auf Arbeit gegangen.
Im laufe des Tages haben wir uns dann doch ein paar Sorgen gemacht (obwohl ich zugeben muss, dass ich mir die meisten Sorgen um meine Karten an meiner Wand gemacht habe).
Deshalb haben wir dann unserer Koordinatorin gesagt, dass unsere Wand nass ist (so was wie Rohrbruch oder so, dass ist uns gar nicht in den Sinn gekommen).
Wie wir also schön arbeiteten und in der Sprachschule waren lief immer mehr Wasser die Wand herunter. Und inzwischen ist die Wand von beiden Seiten nass.
Sophie war schon eher zu hause, da sie momentan Besuch von ihrem Papa hat, und was sie so erzählt hat, habe ich in der Wohnung wirklich was verpasst.
Nachdem wir dann endlich unsere Koodinatorin erreicht haben, da sich die vom Vormittag plötzlich nicht mehr zuständig gefühlt hat, wurde der "Wasserrohrbruchnotfalldienstservice" angerufen.
Doch nicht nur der schaute sich unsere nasse Wand an, sondern auch unsere Nachbarn marschierten einfach in unsere Wohnung und fanden den Fleck sehr interesannt.
Meine Karten habe ich als erstes in Sicherheit gebracht (:

Uns wurde gesagt, dass dieser "Wasserrohrbruchnotfalldienstservice" vermutlich noch mal zu uns kommt in der Nacht, also sollten wir lange wach bleiben.
Er kam auch nochmal um 3 Uhr, aber nicht in die Wohnung sondern nur in die "Wohnung" über uns, aber da habe ich schon geschlafen.
Was für eine Wohnung über uns ist, dass wissen wir nicht. Bewohnt ist sie scheinbar nicht. Deswegen wurde sie einfach kurzerhand mit der Brechstange des Nachbarns aufgebrochen.
Nach einer kurzen Nacht, da ich heute ja wieder arbeiten war, ist das Loch im Rohr inzwischen geschlossen, aber die Wand immernoch nass.
Willkommen Doris!
Mal schauen, wie das noch weiter geht.

Weil wir auch gerade beim Thema "Kaputt" sind muss ich euch gleich noch etwas erzählen.
Wir haben eine neue Mitbewohnerin, sie heißt Doris und wohnt zusammen mit Hildegard in unserem Klo.
Aber der Reihe nach, wie wir zu Doris gekommen sind.
Vor gut 2 Wochen ist uns der Knauf von der Klospülung abgebrochen.
Aber Not macht bekanntlich erfinderisch und wer wären wir denn, wenn wir das nicht selbst hinbekommen hätten?
Fina und ich waren schon ziemlich stolz auf und, denn statt dem eigentlichen Knauf ziert jetzt ein Strick mit Korken unseren Spülkasten.Da das verdächtlich nach Haaren aussah bin ich dann in mein Zimmer gegangen, um Papier zu holen, da kam Fina hinter mir her gerannt und sagte: " Bettina, da fehlt noch was. Da müssen jetzt noch Augen und Mund ran."
Und wie sie das so sagt, drehe ich mich rum, das Papier in der Hand, weil ich die selbe Idee hatte.

Von einem schönen Abendspaziergang, meinem Tag in Peterhof berichte ich euch das nächste mal.
Das würde jetzt viel zu lang werden.

Aber ansonsten ist alles gut und mir geht es bestens.
Liebste Grüße,
eure Bettina (Obwohl wir jetzt festgestellt haben, dass ich im russischen auch "kleiner Mörenkeks" heiße (: )

Donnerstag, 15. November 2012

Yehaaaaaaaaaaa

Ich muss heute einfach schreiben, auch wenn es nichts zu berichten gibt.
Aber heute ist ein so wundervoller Tag gewesen. Ich muss meine Freude einfach mit euch teilen.

Ich weiß nicht, was den Tag heute so besonders gemacht hat. Das Wetter war es mit Sicherheit nicht, aber die Zeit ist heute so schnell wie noch nie vergangen.
Heute haben wir Weihnachtskarten gebastelt und Fina und ich haben das "Ok" für unseren Adventskalender bekommen.
Es ist kein Adventskalender, wie er bekannt ist. Unserer geht den gesamten Dezember und ist ohne Zahlen.
Wir basteln einen großen Tannenbaum und jeden Tag im Dezember wird ein Schmuckstück an den Baum gehangen.
Und am Ende ist er dann hoffentlich schön bunt.

Wenn auch schon 4 Tage her, so konnte ich das erste mal jemanden in St. Petersburg den Weg erklären (Yeha). Wenn auch nur auf englisch, weil ich von einem Franzosen gefragt wurde, aber ich wusste den Weg.
Ein Bild von mir.
Für alle, die langsam vergessen, wie ich aussehe (:


Leider musste ich feststellen, dass die Pfützen in St. Petersburg nicht so cool sind.
Letzte Woche war es einen Tag richtig kalt und wir waren spazieren. Und ich liebe es Pfützen kaputt zu treten, aber die Eisschicht wollte einfach nicht brechen. (Die sind nicht einmal kaputt gegangen, als ein Rollstuhl, sein Insasse und ich auf der Pfütze standen.)
Das fand ich nicht so schön (:

Fina und ich haben es am Sonntag wirklich geschafft- wir waren in der Kirche.
Petrikirche- direkt am Nevski

Das tat richtig gut und ich finde es hat schon was, wenn man mitten in Russland "Allein Gott in der Höh sei Ehr" oder andere deutsche Kirchenlieder singt (:
Uns hat es so gut gefallen, dass wir am Abend gleich noch zu einem Konzert waren. Da wurde zwar ziemlich "schwere" Musik zum besten gegeben, aber schön war es trotzdem.

So viel erst einmal von mir.
Gut gelaunt und glücklich gehe ich jetzt in mein Bett und freue mich auf den morgigen Tag.

Gruß und Kuss!
Eure Bettina

Samstag, 10. November 2012

"Die Kirche des Heiligen Stalinismus"

Keine Sorge, auch wenn am Donnerstags eine Kundgebung bei mir in der Nähe war, wo immer mal das Wort "Lenin" fiel und alle mit großen Fahnen der Sowjetunion da standen, , ist es noch nicht soweit, dass es eine Kirche des Heiligen Stalinismus gibt.
Aber aus der Kirche des Heiligen Stanislaus habe ich die ausversehen die Kirche des Heiligen Stalinismus gemacht. Lesen müsste man können (:
Grund dass ich überhaupt Kirchennamen lese ist, dass Fina und ich beschlossen haben morgen mal wieder in die Kirche zugehen.
Also morgen 10.30 Uhr Gottesdienst in einer deutsch-russischen Gemeinde, welche auch am Abend ein Martinsumzug veranstaltet. Wer weiß, vielleicht gehen wir da auch hin (:

Hinter mir liegt eine sehr entspannte Woche.
Montag war ja frei, Dienstag war ich zwar auf Arbeit, aber da haben wir uns nur getroffen um Ziele und Fortschritte der Kinder zu besprechen. Leider fiel die Übersetzung für uns immer in etwa so aus : "Wir haben gerade über Kind x geredet. Wollt ihr noch etwas hinzufügen? Nein? Gut, dann gehen wir zum nächsten Kind."Eigentlich sehr schade, aber daran lies sich nicht ändern. Zumal ich auch keine Ahnung gehabt hätte, was ich an Zielen hätte vorschlagen können.
Vielleicht das nächste mal dann.


Am Mittwoch war ich in Pawlowsk in dem Kinderheim, in dem ich eigentlich arbeiten sollte.
Es war... seltsam.
Nach 3 Stunden kann man sich noch keinen Eindruck machen über das Leben und die Arbeit dort.
Ich habe auch nicht alles gesehen. Ich war nur in 2 von 4 Häusern und auch nur in den Häusern, die Perspektivy betreut...
Die Räume an sich waren hell gestaltet mit Fensterbildern an den Scheiben, aber wenn man dann so manche Geschichte aus dem Alltag von den anderen Freiwilligen hört...
Auf der einen Seite bin ich froh, dass ich nicht in Pawlowsk arbeite, weil ich somit nicht direkt mit dem ganzen Leid dort konfrontiert werde, aber auf der anderen Seite frage ich mich manchmal auf Arbeit, wenn wieder fast mehr Betreuer als Kinder da sind, warum ich aus Pawlowsk abgezogen wurde.
Leider kann ich euch nicht mehr von meinem Besuch in Pawlowsk berichten, weil ich dafür einfach nicht die richtigen Worte finden. Vielleicht finde ich sie später noch oder in persönlichen Gesprächen dann.

Donnerstag habe ich auch nur 3 Stunden gearbeitet und Freitag hatte ich frei.
Aber am Montag beginnt dann der Alltag wieder.

Fina und ich haben heute auch beschlossen, dass wir für unsere Kinder auf Arbeit einen Adventskalender basteln werden, welcher allerdings bis zum 28ten Dezember geht.
Adventskalender gibt es in Russland nicht und Weihnachten ist hier erst am 6ten Januar, da aber am dem 28ten Dezember Ferien sind, wird er vermutlich nicht bis zum 6ten Januar gehen.
Wenn jemand eine schöne Idee für die Gestaltung hat. Wir freuen uns über Vorschläge.

♥lichste Grüße,
eure Bettina

Sonntag, 4. November 2012

Wochenblatt

Eine weitere Woche, die 9te Woche, ist vorbei und wieder ist viel und nichts passiert.

Montag bis Mittwoch war nichts besonderes.
Am Donnerstag waren die 2 Pädagogen nicht da.
Das heißt es waren nur wir 3 Freiwilligen, unsere Koordinatorin (die eigentlich die gleichen Aufgaben wie wir hat, aber die ganze Zeit im Büro sitzt und telefoniert (auch an diesem Tag)) und 4 Kinder da.
Nach einem schönes und entspannten Tag brachte Tanja (eine Freiwillige) Elena nach Hause und auch die anderen Kinder wurden nach und nach abgeholt.
Der Kühlschrank von heute
(Wir haben unseren Kühlschrank abgetaut)

Als die Mutter des letzten Kindes da war, stießen wir auf ein kleines Sprachproblem (wobei Fina und ich nicht auf die Idee gekommen sind, die Mutter zu fragen, ob sie Englisch spricht).
Da wollten wir ins Büro gehen und unsere Chefin holen... die war aber schon nach Hause gegangen ohne uns dies zu sagen.
Fina und ich waren also die letzten auf Arbeit. Das hat sich irgendwie schon komisch angefühlt.
Nach fast 9 Stunden (obwohl ich eigentlich 7 Stunden pro Tag arbeite) machten wir uns dann auf den Heimweg.
Die Überstunden sammeln sich momentan etwas bei mir, aber gut.

Am darauf folgenden Tag fand bei uns im Zentrum für die Mitarbeiter ein Seminar statt.
Da aber dennoch 2 Kinder da waren, nahmen Fina und ich nicht am Seminar teil, sondern kümmerten uns um die Kinder.
Zum 2ten Frühstück gab es deswegen für uns leckeren Apfelkuchen und Kakao (:
Das Mittagessen hat an diesem Tag so lang wie noch nie gedauert
Emil hat für einen Teller Suppe und einen Teller mit Kartoffeln, Fisch und Salat 1,5 Stunden gebraucht, aber es war sehr entspannend.
Mal hat er im sitzen gegessen, mal stand er und mal saß er dazu auf meinem Schoß, aber dafür waren die Teller am Ende leer und das ganz ohne Geschrei und kämpfen.

Samstag waren wir in der Ermitag.
Wir haben bei weitem noch nicht alles gesehen, aber da ich weiß, dass ich Besuch bekomme, der sich die Ermitage auch ansehen möchte, kann ich mir da ja noch mehr anschauen. Denn auch 2 Besuche sind viel zu wenig, um alles zusehen.
Aber seht selbst.
Johanna und ich- wie ich solche Bilder liebe

Die größte Vase der Welt

kein Ausflug ohne WG-Bild

Das ist eine Uhr

die größte grüne Vase der Welt (oder so)



eigentlich eine ziemlich kleine Bibliothek
Den Abend haben wir schön ausklingen lassen.
Erst mit einem gemeinsamen Essen und später mit Spiel und Spaß.
Und heute Abend bekommen wir Besuch und es gibt Blinis für alle (:
Morgen haben wir alle frei und am Dienstag geht es dann weiter mit "arbeiten".
Was wir da allerdings machen werden, dass weiß ich nicht.
Denn in Russland sind jetzt Ferien. Das heißt es kommen, wenn ich das richtig verstanden habe, keine Kinder in das Zentrum, aber auf Arbeit müssen wir trotzdem...

Ich werde jetzt einen meiner Vorsätze brechen.
Eigentlich habe ich mir vorgenommen Sonntags nicht einkaufen zu gehen, aber gut.
Auf geht`s!

♥lichste Grüße.