Sonntag, 26. August 2012

"Bettina, ich habe dich vermisst!"

Nach einem sehr kurzen, aber sehr schönen Aufenthalt machte ich mich wieder auf den Weg nach "Stadt" Wehlen zur 2ten Woche der deutsch-russischen Begegnung.

Dort angekommen wartete eine süße Überraschung auf mich, denn meine russische Partnerin hatte mir ein Zettel aufs Bett gelegt, auf dem stand: "Bettina, ich habe dich vermisst!"

Montag- Ihr wohnt zusammen mit:

Meine Mitbewohnerinnen- Josephina (links) und Sophie (rechts)
Der Montag verlief wie immer, hatte aber eine schöne Überraschung für uns parat.
Es ging wie immer viel zu zeitig mit Frühstück los. Dann folgte Sprachkurs, Mittag essen, Seminar, Kaffee trinken, Seminar und Abendbrot.

Die große Überraschung war, dass wir erfuhren, mit wem wir nächstes Jahr in einer WG wohnen.
Und ich habe die Traumbesetzung von WG. Wir, dass heißt Josephina (aus der Nähe von Berlin) und Sophie ( aus der Nähe von Frankfurt) und haben schon ganz viele Pläne geschmiedet, was wir alles machen wollen. Mal schauen, was wir davon wirklich umsetzen können (:

Dienstag- "Pack an!"

Der Dienstag begann wie der Montag. Viel zu früh.
Doch dann wurde angepackt!
Ob bei Rasen mähen, Garagentor oder Stühle streichen oder Unkraut jäten auf dem Friedhof der Stadt, was meine Aufgabe war, wurden wir aktiv.
Nach 2 Stunden "Arbeit" in der Sonne war unsere Lust etwas dahin geschmolzen und wir stellten fest, dass die lustvollen Bewegungen bei manchen eine gewisse Ähnlichkeit mit dem abarbeiten von Sozialstunden hatten.
So schmiedeten wir lautstark Pläne für eine Flucht nach Russland - sehr zum Entsetzen einer Passantin, die unsere Pläne ,ihrem Gesichtsausdruck zuschließen, gehört haben muss.
Nach dem Mittag essen bekamen wir endlich unser Visum, nachdem der erste Antrag wegen mangelnder Höflichkeit abgelehnt wurde, und unsere Tickets für die Fahrt nach St. Petersburg über Berlin und Riga

Mittwoch- Dresden. Yeha!

Der Mittwoch brach den steten Rhythmus des Tagesablaufes.
Wir fuhren nach Dresden und mischten uns erst unter die ganzen Touristen und schauten uns ein paar der schönsten Sachen an.
Danach war Freizeit und ich tat etwas, dass ich nicht für möglich gehalten habe.
Ich war freiwillig shoppen und hatte sogar Spaß dabei.
In einer Gruppe von 7 Mädchen zogen wir los und verbrachten gut 2,5 Stunden in einem einzigen Laden und hatten dabei den größten Spaß, denn von Cocktailkleid über Hochzeitkleid bis hin zu normalen Sachen, wir hatten alles an.
Nachdem wir bezahlt hatten und uns bei den Verkäuferinnen bedankt hatten, dass sie uns so lang ausgehalten haben, fuhren wir zurück und liesen den Abend schön ausklingen mit einem Besuch an der Elbe, auf dem Flur sitzen und warten das die Dusche frei wird, Namen tanzen mit Bewegungen nach "Lorenz&Grieger"

Freitag- letzter Tag. Yeha. Abschied. Schade!

Freitag hatten wir fleißige "Handwerker" im Haus, die für jeden Teilnehmer einen Briefkasten angebracht haben, welche wir gegenseitig mit kleinen Briefen befüllten.
Mir gehört der grüne Briefkasten rechts unten
Nach einer Präsentation der schönsten Bilder der tage und leckeren Apfeltaschen, war die Beschäftigung für alle klar& gleich.
Alle setzten sich hin und schrieben, teilweise bis spät in die Nacht, Briefe.
Unterbrochen wurde das ganze nur, als wir unser lang geplantes Zahnputzfoto endlich in Angriff nahmen.
Allerdings war der Spiegel leider zu klein, um alle auf das Bild zu bekommen, aber lustig war es alle mal.

Nicht schön, aber selten














Samstag- Tag der Abreise!


Endlich durften wir unsere Briefkästen leeren!
Nachdem die russischen Briefe übersetzt wurden, räumten wir noch etwas auf und dann sollte es eigentlich los gehen nach Hause.
Dieser Punkt gestaltete sich nur etwas schwieriger, als wir uns das vorgestellt hatten.
Wir- eine Gruppe von 7 Leuten- machten uns mit bester Laune auf dem Weg zur Haltestelle, weil an diesem Tag sollte Schienenersatzverkehr verkehren.
Wir standen, eigentlich viel zu zeitig und mit unserem Gepäck von 2 Wochen, an der Haltestelle und freuten uns über die Heimkehr. Und wir standen und standen.
Der Bus wollte uns anscheinend nicht mitnehmen.
Auf Grund von schon gebuchten Tickets mussten wir aber pünktlich in Dresden sein.
So bildeten wir eine "Rufreihe", falls der Bus doch noch in diesem Moment kommen sollte, von der Haltestelle quer über den Markt bis zur Touristinformation.
Nach wenigen Minuten war klar: "Es fährt kein Schienenerstazverkehr von der Haltestelle, wo wir standen."
Aber uns konnte keiner so recht sagen, wo der Schienenerstazverkehr abfuhr. Jeder sagte etwas anderes.
Wir bekamen den Tipp, dass wir mit der Fähre fahren sollten und uns ein Taxi bestellen sollten, welches uns bis Pirna bringen sollte und von dort dann weiter mit dem Zug nach Dresden fahren sollten.
Gesagt, getan, angerufen.
Ich bestellte das erste Taxi meines Lebens.
Als wir auf der anderen Elbseite ankamen, es haben sich noch weitere 4 Seminarteilnehmer unserer Gruppe angeschlossen, war das Taxi noch nicht da.
Und wie wir so am Bahnhof auf das Taxi warteten, erklang das Geräusch von sich schließenden Schranken. Und einfuhr ein Zug, der nach Dresden fuhr.
Verwirrt über diese Tatsache haben wir beschlossen, dass Taxi Taxi sein zulassen und sind in den Zug gestiegen.
In Dresden erreichte jeder seinen Gewünschten Zug. Wir wünschten uns 2 wundervolle letzte Wochen zuhause und ich freute mich, dass ich bald zuhause sein werde.



Sonntag, 12. August 2012

Für einen Tag zuhause

Halbzeit beim Seminar

Die erste Woche des Seminars im schönen Wehlen liegt hinter mir.
Unser Seminar wird offiziell schon als Heimataufenthalt genannt, so als ob ich schon lange weg wäre, dabei bleiben mir noch 3 letzte Wochen.

Sonntag ist unser freier Tag und so habe ich mich Samstag Abend in den Zug gesetzt und bin für einen Tag nach Hause gefahren, um dem Namen Heimataufenthalt wenigstens ein bisschen gerecht zu werden.

Bei unserem Seminar haben wir einen steten Rhythmus: Frühstück, Sprachkurs, Mittag, Seminar, Kaffee trinken, Seminar, Abendbrot und abschließend manchmal Abendplenum.
Klingt jetzt vielleicht etwas langweilig, aber eigentlich ist es ziemlich lustig.
Und dank des Sprachkurses kannich jetzt meine ersten russischen Wörter und kleine Sätze sprechen (-:
Die Seminareinheiten bestehen zu meist aus spielerichen Elementen, wie zum Beispiel: stumm in der Gruppe (ca. 5 man pro Gruppe) eine Brücke aus Papier basteln, die ein Ei tragen kann. ( Unser Ei... war leicht beschädigt danach (-: )
"Wo sind wir?" "Keine Ahnung!"
"Gut, dann tanzen wir jetzt"

Oder bei der Einheit "Zweisam" wurden wir mit unserem Partner so zusammen gebunden, dass aus 4 Beinen und 4 Armen 3 Beine und 3 Arme wurden. Oder in meinem Fall, da wir eine dreier Gruppe waren, aus 6
 mach 4. Und so sind wir alle dann über den Marktplatz der Stadt gelaufen und wurden wieder einmal zur Attraktion der Stadt. Auch mit verbundenen Augen wurden wir durch die Stadt geführt.
1 von 21


Die Einheit mit dem Thema "Hürden überwinden" wurde ihrem Namen mehr als gerecht.
Eine Schnur, welche am Ende auf ca. 1,5 Meter hing, 21 man.
Die Aufgabe bestand darin, alle 21 man über die Schnur auf die andere Seite zu bekommen. Es hat lange gedauert, aber am Ende waren alle gut auf der anderen Seite angekommen.

Abwechslung bot uns der gestrige Samstag. Uns besuchten die Freiwilligen, die ihre Vorbereitung in Dresden haben. Und so wanderten wir alle 80 man auf die Bastei und erfreuten uns an schönsten Wetter, toller Aussicht und vielen lustigen, netten Leuten.


Ein kleiner Tipp für alle, die vorhaben auch einmal dahin zu wandern.
Wenn ihr dann oben auf dem Plateau angekommen seid, dann verhaltet euch leise. Und spielt auf keinen Fall "1,2,3 ins faule Ei" oder sonstige Spiele, denn da kommt eine nette Frau vom Hotel uns schmeißt euch vom Platz.

Die abendliche Gestaltung unterliegt uns selbst.
So sitzen wir oft an der Elbe. Mal mit Gitarre, Ukulele und Kazoo, mal ohne.
Manche gehen joggen oder Fahrrad fahren, es werden Spiele gespielt, Filme geschaut, man sitzt auf dem Gang und unterhält sich und wartet, dass man duschen gehen kann. Denn für 25 Leute gibt es eine Dusche (:
Besonderes Highlight der Abendgestaltung war gleich am ersten Abend.
Unter dem Motto "Kubanische Nacht" fand direkt vor unserer Haustür das Dorffest statt.
Gehalten für Schüler der 10ten Klasse, waren wir die Dorfattraktion des Abends.
Ich habe soviel getanzt (auch Standart), dass ich am nächsten Tag einen leichten Muskelkater in meinen Beinen spürte. Aber der Abend war trotzdem sehr lustig.

Das war im groben meine erste Woche und ich bin gespannt, was die 2te Woche noch bringt.

Freitag, 3. August 2012

"Ruft immer erst bei Dr. Walther an (auch wenn ihr bewusstlos seid)!"

Bevor ich mich am Samstag auf mein 2tes (und letztes) Vorbereitungsseminar nach Wehlen mache, möchte ich noch kurz vom ersten Seminar in Dresden- Pappritz berichten.

Das Vorbereitungsseminar begann am 15ten und so begab ich mich direkt von Schmiedeberg nach Dresden.
Einmal die erste sein- es ist wahr geworden!
Viel zu früh und viel zu müde kam ich gut (ein Dank an den Fahrer) in Dresden an.
Dort angekommen führte mich mein erster Weg direkt in mein Bett, um etwas Schlaf nachzuholen.

Nach und nach trafen auch immer mehr meiner Mitfreiwilligen ein - insgesamt waren wir 56 Freiwillige.
Evolution - von der Kaulquappe zum Menschen/Freiwilligen
Ich traf ein paar wenig bekannte Gesichter aus meinem ersten Seminar, aber auch viele neue Leute lernte ich kennen.


Sinn des Seminars war die Klärung ein paar (letzter) formaler Fragen. So lernten wir zum Beispiel wir, dass wir bei Krankheit oder Unfällen immer erst bei unserer Versicherung (Dr. Walther) anrufen müssen, weil sonst eventuell die Kosten nicht von der Versicherung (Dr. Walther) übernommen werden.
Auf die Frage was passiert, wenn wir nicht anrufen können, weil wir bewusstlos waren, bekamen wir die Antwort: " Ihr müsst trotzdem erst Dr. Walther anrufen!" - SINNLOUS, wie einige jetzt sagen würden (-:
Weiterhin sollte das Seminar dazu dienen, dass wir uns alle kennen lernten.
Dieser Sinn wurde nicht verfehlt. In 12 Tagen kann man viel miteinander reden und freundet sich an.
Ich freue mich auf die Zeit in Russland. So viele Leute, mit denen man viel Spaß haben kann.

Am Ende der ersten Woche ging es für uns alle nach Prag- Auslandsluft schnuppern.
Prag- Die Goldene Stadt

Für viele war es der erste Besuch in der Hauptstadt unseres Nachbarlandes. Und da durfte eine Stadtführung natürlich nicht fehlen. Es war aber die wohl außergewöhnlichste Stadtführung, die ich je erlebt habe.
So wurden keine Bauwerke wegen ihrer Schönheit gezeigt, sondern Gebäude in denen besonders viel Korruption betrieben wird.
Das Ende der Fahrt war weniger schön, denn in der letzten Nacht wurde in mehreren Zimmer eingebrochen- obwohl in den Zimmer Leute geschlafen haben!

War die erste Woche geprägt von Theorie, so versprach die 2te Woche praktischer zu werden.
Verschiedene kleine Aufgaben, Einführung in die Arbeit mit behinderten Menschen und Dresden wurde auf seine Barrierefreiheit getestet. 5 Rollis, 10 Jugendliche und dann einmal durch Dresden. Ein anderer Teil besuchte das Verkehrsmuseum und erlebte dort, was es heißt im Rollstuhl zu sitzen, oder blind zu sein- bei beiden wurden auf alle fälle wertvolle Erfahrungen gesammelt.
Dann war diese Woche schon rum und es ging nach Hause.
Ein paar werde ich erst in einem Jahr wiedersehen, wenn alles vorbei ist, andere sehe ich bei der Zwischenreflexion wieder und andere sehe ich jetzt bei meinem 2ten Seminar schon wieder.

So oder so. Ich freue mich auf mein Jahr und ich will endlich, dass es los geht!



Donnerstag, 2. August 2012

"Hey, ab ins Winfriedhaus"

♥lich Willkommen


Es ist inzwischen fast 3 Wochen her, dass diese Liedzeilen erklungen sind.

Vor 2 Wochen bin ich diesem Aufruf gefolgt und habe mich auf den Weg zum Sommerfest im Winfriedhaus begeben.
Dort angekommen wartete ein Wochenende voller Freu(n)de, Spiel und Spaß.

Freitag abends gab es etwas "Theorie" für uns 25 Teilnehmer.
Diese Theorie soll uns für die Zukunft helfen, wenn wir mal selber ein Fest planen sollten.
Am Samstag ging es dann an die Praxis.
Weg, Haus und Garten wurde für alle Gäste vorbereitet.
Angefangen bei einem liebevoll gestallteten Weg zum Haus, das seine Besucher mit einem bunten Plakat empfing.
"Zeigt her eure Hände..."

Das Fest lies keine Wünsche offen. Egal ob ♥licher Empfang, Kennlernrunde, leckerer Kuchen, Führungen durchs Haus, leckerem Abendbrot. Es war für jeden was dabei.Spiel & Spaß kamen bei Staffelspielen, der Neugestalltung des Tischtennisraumes, einer Auktion oder einfach nur beim gemeinsamen tanzen und singen nicht zu kurz. Mittelpunkt des Festes war der Godi, in der ziemlich vollen Kapelle des Hauses.

Und das ganze noch bei Sonnenschein- ein Traum!

Eine Schubkarre voll mit einer Kirsche
Auch wenn es für ein Jahr mein letzter Besuch in Schmiedeberg war, so weiß ich, dass das Haus auch noch steht, wenn ich wieder komme. ( Mir wurde ja schon die JuSe-Kur versprochen, falls ich nach dem Jahr zu verändert wiederkehre (-: )
Mein Dank geht an alle, denen ich diese unvergessliche Zeit in Schmiedeberg zu verdanken habe.
Ich denke gerne an all die schönen Erinnerungen zurück. Egal ob Kinderwoche, GLS, Sommerfest...

Ein besonderes DANKESCHÖN geht aber an Frau Zimmermann, die nicht nur (und die anderen Küchenfrauen natürlich auch) dafür gesorgt hat, dass keiner in Schmiedeberg verhungert, sondern die mir noch ganz schnell für die kalte Zeit ein paar überragende Socken gestrickt hat.

♥lichsten DANK