Donnerstag, 27. Juni 2013

Ich hatte Besuch

48 tage bis zur Ausreise
noch 1 Tag im Zentrum!

Bevor ich mich am Montag für 11 Tage zum Zelten in die russische Pampa aufmache, muss ich noch von meiner letzten Woche berichten.
Wie eigentlich bekannt sein sollte hatte ich die letzte Woche Besuch von Marcel.

Doch bevor ich Marcel am Bus abholen konnte, waren Johanna, Nils Isabel und ich gemeinsam in der Stadt unterwegs. Unser Ziel: Ein Laden, der Ohrlöcher sticht.
Da sich das aber als schwieriger als gedacht erwiesen hat, wurde der Plan auf die Zeit in Deutschland verschoben, denn in Russland kann man das nicht beim Juwelier machen lassen. (Die haben uns sogar ausgelacht, als wir gefragt haben (: )

Tag 1
Und dann am frühen Abend war es dann soweit, der Bus von Marcel kam am baltischen Bahnhof an. wo ich auf Marcel gewartet habe.
Weil Marcel schrieb mir eine SMS mit dem Inhalt, dass er schon in St. Petersburg sei, da ich aber leider vergessen habe, wie groß St. Petersburg ist, dauerte es noch eine Weile, bis er wirklich da war, aber was tut man nicht alles.
Vom Bahnhof ging es dann nach Hause, wo Sophie eine "Überraschung" in meinem Zimmer vorbereitet hatte.
Mein Zimmer erstrahlte im kitschigen Licht der Teelichter, welche in einem "Meer" aus Rosenblättern standen. (Was Sophie dazu bewogen hat, sich so kreativ aus zu tun, wusste sie glaub ich selber nicht genau)
Leider war der Effekt der Teelichter auch nicht so groß, weil es ja nur noch dämmrig ist und nicht mehr dunkel.

Tag 2
Der Urlaub fällt definitiv nicht unter die Rubrik "Gammelurlaub" und so fingen wir Sonntag Morgen gleich an.
Marcel und ich gingen gemeinsam in den evangelischen Gottesdienst, der deutsch- russischen Gemeinde.
Nach einem kurzen Plausch mit dem Pastor und einer Zimtschnecke beim Kirchenkaffee und einem kurzen Zwischenstop im Haus des Buches (wir waren ungefähr eine Stunde in dem Buchladen und das ist für Marcel extrem kurz!) trafen wir uns mit Sophie uns Marcel bekam mein Lieblingsrestaurant "Market Place" gezeigt.

Es schien zwar keine Sonne an dem Tag, aber für die Zeit des Besuches war Regen angesagt, deswegen nutzen wir das trockene Wetter und stiegen auf die Isaakskathedrale, von der man (fast) die komplette Stadt überblicken kann.
nach 10 Monaten haben Sophie und ich den Dreh mit dem russischen Posen raus.

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Am Abend ging es dann noch mit Nils, Johanna und Isabel ins Kino. Mein erster Kinofilm auf russisch. Für "Hangover 3" bekamen wir noch Karten und zum Glück ist das ein Film, bei dem der Text nicht ganz so wichtig ist. (:

Tag 3
Der Montag verbrachten wir getrennt, denn während ich auf Arbeit war, durchstreifte Marcel mit einer Freiwilligen aus Lettland, die ebenfalls hier Urlaub machte, die Stadt.
Als wir uns am Nachmittag trafen, waren Marcel dann zu müde, und so ging es mit der Straßenbahn nach Hause.

Tag 4
Das angekündigte schlechte Wetter traf irgendwie nicht ein, und deswegen gingen wir am Dienstag, nachdem wir ausgeschlafen hatten, auf einer der grünen Inseln spazieren, setzten uns ans Meer, ließen die Füße in der Ostesee baumel, aßen Kekse und haben ganz viel geredet.
Irgendwann gewöhnt man sich an all die Autos und die ganzen Leute in der Stadt und man hört die Geräusche nicht mehr, aber die grünen Inseln sind relativ abgeschieden und man kann einen Hauch von Natur genießen!

Nachmittags ging es dann mit Sophie in die andere Mädchen WG.
Grund dafür war, dass Marcel und ich die Nacht bei ihnen verbringen wollten, weil von der WG der Mädchen ist es nicht weit bis zur Schlossbrücke, DER Brücke in Petersburg.
Leider kamen wir zu spät, um zu sehen, wie die Brücke hoch geht, aber dank Keksen, interessanten Gesprächen saßen wir eine Stunde an der Newa und genossen einfach den Ausblick, bis wir irgendwann gegen 1 uns auf den zurück machten.

Tag 5
Mittwoch machten wir uns auf den Weg nach Peterhof, wo ich bis zu diesem Zeitpunkt selber noch nicht war.
Unser Ziel waren die weltbekannten Fontänen und der Palast von Peter dem Großen.
Den Palast besichtigten wir dann allerdings nicht, weil wir keine große Lust auf noch mehr Prunk und Pracht verspürten.
Ungefähr 3 Stunden spazierten wir an Fontänen, Goldstatuen, Touristen vorbei und machten uns dann auf den Weg nach Hause (wir haben in der zeit vielleicht ein achtel des Parks gesehen), aber nur um die Badesachen zu holen, denn wir machten uns gemeinsam mit Sophie auf den Weg zum finnischen Bahnhof. Denn von dort ging es mit der Elektitscha ca 40 min raus aus St. Petersburg.
Dadurch das es schon etwas später war, es ein wenig geregnet hatte, war der Strand an dem wir uns zum Picknick niederließen so gut wie leer.
Leider hatte es aber auch zur Folge, dass die Ostsee relativ kalt war, aber Marcel und ich gingen dennoch "baden".
Eigentlich wollte ich eine Sandburg bauen, aber dafür reichte die Zeit leider nicht. Deswegen beschränkten wir uns auf  in den Sand malen, turnen und Fotos machen.

Tag 6
Da Marcel sich unbedingt das Museum von Dostojevsky anschauen wollte, begann der Donnerstag mit diesem Punkt.
Gezeigt wird die letzte Wohnung des Dichters und man kann sich über sein Leben und seine Werke informieren.
Danach zeigte ich Marcel meinen absoluten Lieblingsmarkt hier in St. Petersburg.
Diesen Markt werde ich in Deutschland so vermissen.
Da liegen die Klamotten bergeweise auf Feldbetten oder in Laufgittern und überall preisen die Verkäufer ihre Sachen an und holen bergeweise Klamotten aus großen blauen Mülltüten und schmeißen sie auf die eh schon undurchdringbaren Berge oben drauf.
Verkauft werden dort Second Hand Artikel, oder auch fehlerhaft gearbeitete Ware von zum Beispiel H&M.
Irgendwie ist es schon komisch, wenn man in Russland über den Markt läuft und es ganze Stände gibt, wo man auf jeden 2ten Kleidungsstück ein in deutsch beschrieber Zettel klebt, auf dem das Mängel steht, warum es in Deutschland nicht verkauft wird.
Anschließend ging es zu mir auf Arbeit, aber nicht um zu arbeiten, sondern um gemeinsam mit Luise und Lothar ein "sächsisches Kaffeetrinken" zuveranstalten.
Und bei Eierchecke und Kaffee gelang das auch ziemlich gut, denn mit Leipzig, Dresden, Chemnitz und Annaberg waren ja die 4 wichtigsten sächsischen Städte vertreten. (und Marcel sagt seit diesem Kaffeetrinken, wenn er etwas zustimmt wieder im schönsten Leipziger Dialekt "noa" (: )

Tag 7
Freitag ging ich wieder arbeiten. Aber dieses mal begleitete mich Marcel.
Durch einen glücklichen Zufall hatte ich an diesem Freitag ausnahmsweise nocheinmal Fahrdienst. Und so konnte Marcel erleben, was es heißt in einem Taxi im Berufsverkehr zu stecken.
Auf Arbeit konnte Marcel mit seinem russisch glänzen und fand auch gleich neue Freunde.
Der eine Junge wollte an diesem Tag keinen Schritt mehr ohne Marcel machen.
Ich sollte Marcel jeden Tag mit auf Arbeit nehmen, weil besagter Junge ist normaler weise ziemlich frech, aber an diesem Tag erstaunlich lieb.

Tag 8Samstag war dann leider auch schon der letzte Tag mit Marcel.
Und diesen nutzen wir, um Karten zu schreiben, auf dem Leninplatz zu sitzen um uns auszuruhen und eigentlich wollten wir noch das Puschikmuseum uns anschauen. Da man in dieses allerdings nur mit Führung kommt und das zeitlich nicht mehr gepasst hat, haben wir diesen Punkt auf unsere nächste Reise nach St. Petersburg verschoben (:

Es war eine wundervolle Woche, und auch der Abschied fiel nicht so schwer, denn in inzwischen nur noch 2 Wochen bin ich schon wieder in Estland!

PS. Weitere Bilder folgen noch.

1 Kommentar:

  1. Ihr beiden solltet öfter über das Gleiche bloggen, hab öfter mal lachen müssen, wenn ich die verschiedenen Sichtweisen und Schwerpunkte gesehen hab :)

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