Dienstag, 12. März 2013

Einmal Estland und zurück

Am Freitag war internationaler Frauentag. In Russland ein Feiertag (!) und somit arbeitsfrei.

Deswegen brachte Sophie mich (ich war total aufgeregt. Das erste mal alleine Bus fahren und raus aus Russland) zum Bus.
Und nach ein paar kleinen Flirts mit einem der Busfahrer, 6,5 Stunden schlafloser Fahrt (davon waren fast 2 Stunden nur Passkontrolle) erreichte ich estnischen Boden.
Wo ich von einen durchgefrorenen Marcel in Empfang genommen wurden.
Nach einer relativ kurzen Nacht in Tartu ging es dann los.
Tartu entdecken, lachen, Quatsch machen, lachen, Urlaubsmitbringsel für Fina und Sophie suchen, lachen, Kaffee trinken, lachen, spazieren gehen, lachen, sinnlouse Sachen bereden und lachen....


Es kann gut sein, dass die Bewohner und Freiwilligen des Dorfes (das im übrigen wirklich irgendwo im nirgendwo des estnischen Waldes liegt) von mir ein falsches Bild bekommen haben.
Denn auf Grund von einem absoluten Sprachchaos in meinem Kopf hab ich so gut wie nichts gesagt.
Untereinander wird Englisch geredet, und ich konnte den Unterhaltungen folgen, aber schon die einfachsten Sätze waren zu schwer für mich, da mir nur die russischen Vokabeln eingefallen sind und wenn ich dann mal ein Kommentar nur auf englisch hätte sagen können, dann musste ich feststellen, dass die Unterhaltung schon wieder 5 Sätze weiter ist und mein Kommentar nicht mehr gepasst hätte.
Also war ich mal die stille, liebe, kleine Bettina.
Ein weiteres Beispiel für mein Sprachchaos... auf Grund der Geschichte sollte man nicht als erstes russisch reden. Deshalb lernte ich die estnische Vokabel für Danke.
Als ich dann in einem Laden bin und auf mein Rückgeld wartete sagte ich mir in meinem Kopf "Nicht auf russisch danken. Nicht auf russisch danken. Nicht auf russisch danken, du weißt was es auf estnisch heißt"
als ich mein Wechselgeld bekam sagte ich: "Danke". Zwar kein russisch, aber auch kein estnisch...

Dafür konnte ich mich wie ein kleines Kind freuen, als wir in einem Cafè saßen und unsere Tischnachbarn russisch geredet haben. Da hab ich wenigstens etwas verstanden, obwohl ich im selben Cafe die Rechnung auf estnisch bestellt habe (:
Ich war da!

Dann war das Wochenende auch schon zu ende und es endete tränenlos.
Ja, ich habe tatsächlich nicht geweint.
Aber warum auch?
In 30 Tagen sitz ich ja schon wieder in einem Bus, der mich nach Estland bringt.
Dieses mal treffen wir uns aber in der Mitte. Nämlich in Narva und vermutlich begleiten mich Fina und Sophie auch mit dorthin.
Yeha. Das wird ein Spaß.

Küsse aus Russland,
eure Bettina

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